Markus Pohlmeyer

Science Fiction


Filmisch-literarisches Exil des Göttlichen

Flensburger Studien zu Literatur und Theologie

Band 1

140 S., Br.

19,50 €

ISBN 978-3-86815-587-7

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Science Fiction experimentiert in Film und Literatur mit Möglichkeiten gegenwärtigen und zukünftigen Menschseins in einem Umfang, wie das kein anderes Genre zu leisten vermag. Die Grenzen zwischen Kitsch und Kunst zerfließen in der Science Fiction (so wie überall), gut postmodern eben.
Das Buch nähert sich Science Fiction in Reflexionen über Fiktionalität und auch über Naturwissenschaften, insofern sie die narrative Struktur von Texten performativ bestimmen. Und wenn Nietzsche den Tod Gottes proklamierte, genauer: den Tod eines bestimmten christlich-europäischen Gottesbildes, dann verstehe ich Science Fiction mittlerweile als das religiöseste aller Genres, ohne dass sie zwangsläufig irgendwie dogmatisch oder konfessionell aufgeladen sein müsste. Nachdem Kirchen und Fundamentalisten aller Religionen machtverblendet, machtverführt über Jahrhunderte Gott (auch intellektuell) verfolgt, verbrannt und vernichtet haben, wird Science Fiction zu einer literarischen Auferstehungsmaschine des Göttlichen und der Götter: nicht mehr die eine, einzige Heilsgeschichte, sondern Tausende, Abertausende von Geschichten eines Was-wäre-Wenn. Und natürlich dürfen hier nicht fehlen: „2001“, „Alien“, „Star Wars“, „Battlestar Galactica“, Ted Chiang, ein dänischer Film und Donald Duck!

 

Markus Pohlmeyer studierte Latein, Griechisch, Deutsch und Philosophie in Würzburg, Tübingen und London. Lizenziat und Promotion in katholischer Theologie an der Universität Münster zu Johann Gottfried Herder und zur Geschichtenhermeneutik von Wilhelm Schapp. Lehrtätigkeit an einem Gymnasium in Schleswig Holstein. Seit 2007 Lehrtätigkeit an der Universität Flensburg. Forschungsschwerpunkte: Religionsphilosophie (Deutscher Idealismus und S. Kierkegaard), Kunst und Religion, Science Fiction. Zahlreiche ethnologische und poetische Veröffentlichungen.